Aufrufe der Europäischen Kommission
„Gesundheit, demografischer Wandel und Wohlergehen“
In Horizont 2020 werden die Aufrufe der Europäischen Kommission derzeit zweijährigen Arbeitsprogrammen veröffentlicht. Im Arbeitsprogramm 2016/2017 sind ca. 945 Mio. Euro in dieser Gesellschaftlichen Herausforderung durch Aufrufe zur Einreichung von Projektvorschlägen vorgesehen. Die strategische Ausrichtung des Arbeitsprogramms wird „Promoting healthy ageing and personalised healthcare“ sein.
Forschungs- und Innovationsaktivitäten werden zu folgenden Schwerpunkbereichen ausgeschrieben werden:
- Understanding health, wellbeing and disease
- Preventing disease
- Treating and managing disease
- Active ageing and self-management of health
- Methods and data
- Health care provision and integrated care
- Specific implementation aspects
Eine Liste der offenen und kommenden Aufrufe des aktuellen Arbeitsprogramms finden Sie unter den Aktuellen Ausschreibungen.
KMU-Instrument
Die Teilnahme von innovativen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) an Horizont 2020 wird ausdrücklich erwünscht. Es stehen verschiedene Förderinstrumente zur Verfügung, z.B. das sogenannte KMU-Instrument in Säule II („Führende Rolle der Industrie“). In Vorgriff auf das kommende Rahmenprogramm, Horizont Europa, wurde das KMU-Instrument bereits 2018 abgeändert und nun unter dem Begriff „EIC Accelerator“ als Pilot im Rahmen des European Innovation Council (EIC) fortgeführt.
Kennzeichen des EIC Accelerator Pilot (ehemals KMU-Instruments Phase II)
- Teilnahmeberechtigt sind ausschließlich KMU (als Einzelantragsteller).
- Angesprochen werden KMU mit Wachstumspotential und international (europäisch oder global) ausgerichteter Geschäftstätigkeit bzw. einer Internationalisierungsstrategie.
- Die Idee muss ein großes Marktpotenzial und einen hohen Innovationsgrad aufweisen.
- Die Ausschreibungen sind vollständig themenoffen. Fokus der Begutachtung: ökonomische Bedeutung, Marktpotential, Kommerzialisierungsstrategie und Entwicklungspotential des Unternehmens, europäischer Mehrwert.
- Die Förderquote beträgt 70% und kann (seit 2019) mit Beteiligungskapital („Blended financing“) gekoppelt werden.
- Die Antragstellung erfolgt fortlaufend, es gibt mehrere Stichtage pro Jahr.
- Weitere Informationen zum Förderinstrument finden Sie auf der Website der NKS KMU.
Bei fachlichen Beratungswünschen wenden Sie sich gern an uns, bei allgemeinen Fragen zum EIC Accelerator wenden Sie sich bitte an die für dieses Förderinstrument zuständige NKS KMU.
- ERA-NETs
E-Rare-3
NEURON
TRANSCAN
ERACoSysMed
Cardiovascular Diseases
EuroNanoMed
ERA PerMed
ERA-NETs sind Verbünde zwischen nationalen bzw. regionalen Forschungsförderinstitutionen in Europa. ERA-NETs führen eigene, von Horizont 2020 unabhängige Ausschreibungen durch, auf die sich multinationale Konsortien bewerben können. Die Ausschreibungen folgen eigenen, an Horizont 2020 angelehnten Beteiligungsregeln. Ziel ist eine verbesserte Koordinierung von Forschungsaktivitäten in einem bestimmten wissenschaftlichen Gebiet und gemeinsame, multinationale Fördermaßnahmen. Dabei sind hier die Träger der ERA-NETs für die Beratung von Interessenten zuständig. Die NKS-L vermittelt Ihnen gerne die Kontakte zu den entsprechenden Ansprechpartnern in Deutschland.
ERA-NETs mit Bezug zum Bereich Gesundheit:
- ERA NET E-Rare-3 – Seltene Krankheiten
Im Bereich der seltenen Erkrankungen (<5/10.000 Menschen betroffen) stellen
die Entwicklung von innovativen therapeutischen, diagnostischen Verfahren und die Nutzung und Analyse der wenigen erhobenen Patientendaten eine große Herausforderung dar. Daher werden internationale klinische und experimentelle Forschungsprojekte, mit klinischer Relevanz zu methodischen Aspekten von klinischen Studien mit geringer Teilnehmerzahl, Ansätze mit Bezug zu Epidemiologie, molekularen/genetischen Grundlagen, Omics-Technologien sowie Diagnose, Prognose und Screeningmethoden gefördert.
- ERA-NET NEURON – Neurowissenschaften
Das Verständnis, die Diagnose und Therapie neurologischer und psychischer
Erkrankungen werden durch innovative Methoden und Forschungsansätze in der grundlagenorientierten, klinischen und translationalen Forschung unterstützt. Gefördert werden insbesondere Projekte mit einem Fokus auf akuter, chronischer und genetisch-bedingter Neuroinflammation, sowie der Pathogenese, Ätiologie und Rehabilitation psychischer Störungen.
- ERA-NET TRANSCAN – translationale Krebsforschung
Die Heterogenität von Krebserkrankungen ist eine bedeutende wissenschaftliche
Herausforderung; diese gilt es in Bezug auf den Krankheitsverlaufs und verschiedener Risikofaktoren besser zu verstehen und dadurch effiziente Präventions-, Erkennungs- und Behandlungsstrategien abzuleiten. Schwerpunkte sind u.a. die Validierung von Untersuchungsmethoden zur Heterogenität im Primärtumor und in den Metastasen, Teststrategien zum Behandlungserfolg bzw. zur Behandlungsresistenz und die Verhinderung von Rezidiven.
- ERA-NET ERACoSysMed – Systemmedizin
Die in der Systembiologie entwickelten Methoden, Technologien und
Erkenntnisse über komplexe biologische Vorgänge werden eingesetzt, um die Herangehensweisen in der medizinischen Forschung und Praxis zu neuen, effektiven Behandlungskonzepten unter aktiver Einbeziehung des Patienten voranzutreiben. Durch die Implementierung biomedizinischer Daten und mathematischer Modelle soll ein Paradigmenwechsel hin zu personalisierter, präventiver, prädiktiver und partizipierender (4P) Medizin erreicht werden.
- ERA-NET Cardiovascular Diseases – Kardiovaskuläre Erkrankungen

Erkrankungen, die Herz bzw. die Herzkranzgefäße oder das ärterielle Blutgefäßsystem des Körpers umfassen, zählen zu den kardiovaskulären Erkrankungen. Forschergruppen verschiedener Länder sollen mit Hilfe dieses ERA-NETs die Möglichkeit haben an konkreten Problemen zusammenzuarbeiten, Ideen auszutauschen und von der gegenseitigen Expertise zu profitieren.
- ERA-NET EuroNanoMed – Nanomedizin
Nanomedizin ist die Anwendung von Nanotechnologien in Medizin und Gesundheitswesen. Physikalische, chemische und biologische Eigenschaften von Materialen im Nanobereich werden genutzt, um die biologischen
Mechanismen von Krankheiten auf molekularer Ebene zu erforschen. Das ERA-NET EuroNanoMed fördert Forschungsprojekte, die nanotechnologische Forschung einem praktischen, medizinischen Nutzen zuführen.
- ERA-NET ERA PerMed – Personalisierte Medizin
Personalisierte Medizin beschreibt die Entwicklung maßgeschneiderter Präventionen, Diagnosen und Therapien. Die Entstehung un der Verlauf einer Krankheit hängt unter anderem auch von der genetischen Veranlagung des Einzelnen und von Umwelteinflüssen ab. Die personalisierte bzw. individualisierte Medizin erfasst auch diese Faktoren, um einen individualisierten Therapieansatz zu entwickeln. Das ERA-NET Permed unterstützt
die Forschungsaktivitäten zur personalisierten Medizin auf europäischer und internationaler Ebene.
- Joint Programming Initiatives (JPIs)
Joint Programming Neurodegenerative Disease (JPND)
Antimicrobial Resistance (JPI AMR)
More Years, Better Lives (JPI MYBL)
Health, Food and Prevention of Diet-Related Diseases (JPI HDHL)
JPI sind Verbünde von nationalen Forschungsförderinstitutionen in Europa. Ausschreibungen werden von den jeweiligen Initiativen unabhängig von den Horizont 2020 Aufrufen durchgeführt und evaluiert. Initiativen zur gemeinsamen Programmplanung stellen ein strategisches Konzept der Europäischen Union und der EU-Mitgliedsstaaten dar, mit dem Ziel die großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klimawandel, Nahrungsmittelversorgung oder das steigende Alter der Bevölkerung gemeinsam strukturiert anzugehen und zu bewältigen. Es werden staatenübergreifende gemeinsame Forschungsagenden (Strategic Research Agenda) erarbeitet, die strategische Zusammenarbeit zwischen bereits existierenden nationalen Programmen ausgebaut und neue Förderprogramme gemeinsam eingerichtet. Wir vermitteln gerne den Kontakt zu den entsprechenden Ansprechpartnern.
JPIs mit Bezug zum Bereich Gesundheit:
- Joint Programming Neurodegenerative Disease (JPND) – Bekämpfung neurodegenerativer Erkrankung
Das übergeordnete Ziel dieser JPI ist die Stärkung der Forschung und
europaweite Bündelung im Bereich neurodegenerativer, altersbedingter Krankheiten, mit einem Schwerpunkt auf Alzheimer. Hierzu sollen die Untersuchung von Krankheitsmechanismen, Strategien und Interventionen in der Gesundheitsversorgung und die Identifizierung von genetischen, epigenetischen und umweltbedingten Risiko- und Schutzfaktoren gefördert werden.
- Antimicrobial Resistance (JPI AMR) – Die mikrobielle Herausforderung – eine neue Gefahr für die menschliche Gesundheit
Strategien zur Prävention und Intervention von antimikrobiellen
Resistenzen sind dringend notwendig, daher wird die Verbesserung der aktuellen Antibiotika sowie der Entwicklung von neuen, alternativen Therapiestrategien gefördert. Weiterhin stellen bessere diagnostische Möglichkeiten, die standardisierte Überwachung der Resistenzbildungen, umfassendere Kenntnisse zur Übertragung und die Einbeziehung der Umweltverschmutzung Schwerpunkte der Förderbereiche dar.
- More Years, Better Lives (JPI MYBL) – Möglichkeiten und Probleme des demografischen Wandels
Die Programminitiative MYBL fördert interdisziplinäre Vorhaben,
die sich mit dem deutlichen demographischen Wandel in Europe auseinandersetzen. Schwerpunkte sind Generationengerechtigkeit, die Auswirkungen von verlängertem Arbeitsleben, die Gesundheit und das Wohlbefinden von Senioren sowie die Verantwortung für die Pflege der alternden Bevölkerung.
- Health, Food and Prevention of Diet-Related Diseases (JPI HDHL) – Gesunde Ernährung für ein besseres Leben
Ernährungsassoziierte Erkrankungen wie Adipositas, Diabetes und
Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben extrem zugenommen, daher sind Vorsorge- und Interventionsmaßnahmen dringend nötig. Förderung wird für Projekte zu Bestimmungsfaktoren der Ernährung und körperlichen Bewegung, zu Lebensmittelproduktion und zu ernährungsbedingten chronischen Erkrankungen vergeben.
- Joint Technology Initiative (JTI)
Innovative Medicines Initiative 2 (IMI 2)
Bei Joint Technology Initiativen (JTIs) handelt es sind um öffentlich-private Partnerschaften. Hierbei werden unterschiedlich geartete und aus verschiedenen Quellen stammende Finanzierungen (öffentlich und privat sowie einzelstaatlich und europäisch) kombiniert. JTIs führen eigene Ausschreibungen durch, in deren Rahmen sich Einrichtungen bewerben können. Die Förderbedingungen können von den in Horizont 2020 angewandten Regeln abweichen.
JTI mit Bezug zum Bereich Gesundheit:
Innovative Medicines Initiative 2 (IMI 2)
Die IMI 2 ist eine öffentlich-private Partnerschaft zwischen der Europäischen Union, vertreten durch die Europäische Kommission, und der (bio)pharmazeutischen Industrie, vertreten durch den Europäischen Dachverband der pharmazeutischen Industrie (European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations; EFPIA), die gemeinsame, von Horizont 2020 unabhängige Ausschreibungen durchführen. Basierend auf einem jährlichen Umsetzungsplan werden pro Jahr mehrere Aufrufe zur Einreichung von Projektvorschlägen veröffentlicht. Hinter jedem Thema stehen in der Regel mehrere EFPIA-Unternehmen. Die IMI 2 ist mit einem Gesamtbudget von ca. 3,3 Mrd. Euro ausgestattet und hat eine Laufzeit von 2014-2024. Die Europäische Kommission stellt 1,638 Mrd. Euro aus dem Budget der Gesellschaftlichen Herausforderung 1 „Gesundheit, demografischer Wandel und Wohlergehen“ in Horizont 2020 zur Verfügung. 1,425 Mrd. Euro werden von der EFPIA und ihren Mitgliedern als Gegenfinanzierung in Form von Eigenleistungen („in-kind contributions“) in die Forschungsprojekte eingebracht, weitere 213 Mio. Euro sollen durch Eigenleistungen weiterer Industrien (z.B. Medizintechnik) beigetragen werden. Es ist vorgesehen, dass jährlich (2014-2020) mehrere Aufrufe zur Einreichung von Projektvorschlägen veröffentlicht werden.
Vorrangiges Ziel der IMI 2 ist die schnellere Entwicklung von sicheren und wirksamen Medikamenten, aber auch die Adressierung gesellschaftlicher Herausforderungen im europäischen Gesundheitswesen, wie die alternde Bevölkerung oder die zunehmende Gefährdung durch antimikrobielle Resistenzen.
Konkrete Ziele der IMI 2 sind:
- Steigerung der Erfolgsquote bei klinischen Versuchen für die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als vorrangig eingestuften Arzneimittel;
- Verringerung des Zeitraums bis zum klinischen Konzeptnachweis in der Arzneimittelentwicklung, z. B. bei immunologischen, respiratorischen, neurologischen und neurodegenerativen Erkrankungen;
- Entwicklung neuer Therapien für Krankheiten, bei denen ein hoher unerfüllter Bedarf besteht (z. B. Alzheimer-Krankheit), und für Krankheiten mit geringen Anreizen für den Markt (z. B. Resistenz gegen antimikrobielle Wirkstoffe);
- Entwicklung von Biomarkern für Diagnose und Behandlung von Krankheiten, die eindeutig klinisch relevant sind und von den Regulierungsstellen anerkannt werden;
- Verringerung der Durchfallquote von Impfstoffkandidaten bei klinischen Versuchen der Phase III durch Verwendung neuer Biomarker für Wirksamkeits- und Sicherheitsprüfungen zu Beginn der Versuche;
- Verbesserung der Arzneimittelentwicklung durch die Unterstützung der Entwicklung von Instrumenten, Normen und Konzepten für die Beurteilung von Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität von Gesundheitsprodukten.
Bei IMI-Projekten ist die Zusammenarbeit mit EFPIA-Unternehmen eine Voraussetzung. Dabei werden die Aufrufe im Allgemeinen in einem zweistufigen Verfahren ausgeschrieben. Auf die jeweiligen Ausschreibungsthemen können sich in der 1. Antragstufe ‘öffentliche‘ Konsortien bestehend aus nicht EFPIA-Organisationen bewerben. In der zweiten Antragsstufe wird das erstplatzierte ‘öffentliche‘ Konsortium der Stufe 1 mit dem hinter dem jeweiligen Topic stehenden EFPIA-Konsortium zusammengeführt und zur Einreichung eines Vollantrages aufgefordert. In den meisten Fällen erfolgt in dieser Phase ein Wechsel der Projektkoordination vom Koordinator des Konsortiums zum federführenden EFPIA-Unternehmen.
Für das ‘öffentliche‘ Konsortium gelten die Beteiligungsregeln von Horizont 2020. Im Umgang mit Geistigem Eigentum im Projekt weichen die Regelungen der IMI 2 von den Beteiligungsregeln von Horizont 2020 ab. Diese Regelungen sind in einem delegierten Rechtsakt zur IMI 2 festgelegt. Es wird antragstellenden Einrichtungen & Unternehmen geraten, sich vor einer geplanten Antragstellung mit den für IMI 2 geltenden Regelungen zum Geistigen Eigentum (IPR) vertraut zu machen.
Die in der ersten Stufe eingegangenen Anträge werden durch unabhängige Experten begutachtet. Das Begutachtungsergebnis wird dem IMI Governing Board (EC/EFPIA) vorgelegt - zusammen mit den eingereichten Anträgen, deren Begutachtungsergebnis über dem Schwellenwert liegt.
Das Governing Board kann die Anträge vertraulich an die jeweiligen EFPIA-Konsortien weiterleiten. Antragsteller sollten entsprechend informiert sein, dass Ihre Kurzanträge den Industriekonsortien offengelegt werden können. Unter besonderen Umständen kann das IMI Governing Board entscheiden, dass nicht der erstplatzierte Antrag sondern der zweitplatzierte Antrag für Stufe 2 ausgewählt wird. Nach Abschluss des Begutachtungsverfahrens der ersten Stufe wird das ausgewählte Konsortium von IMI-JU aufgefordert, gemeinsam mit den EFPIA-Partnern einen Vollantrag einzureichen (Stufe 2). In der zweiten Stufe wird der eingereichte Vollantrag erneut durch unabhängige Experten begutachtet.
Die Aufrufe werden auf dem Horizont 2020 Participant Portal sowie der offiziellen IMI 2-Webseite veröffentlicht.
- European Innovation Partnerships (EIP)
Active and Healthy Ageing (EIP on AHA)
Die EIP sind thematisch gegliedert und auf je eine spezifische gesellschaftliche Herausforderung fokussiert. Sie dienen dazu, bestehendes Know-How und Ressourcen zu bündeln. Zu diesem Zweck werden sowohl die öffentlichen und privaten Hauptakteure als auch die Politiken und Maßnahmen auf EU- und Mitgliedstaaten-Ebene zusammengeführt. Dies geschieht von der Forschung bis zum Markt entlang gemeinsamer Ziele und Zielgröße. EIP sollen vor allem die Nutzung bestehender Koordinierungsinstrumente wie Joint Technology Initiatives (JTI), Art. 185-Maßnahmen, Europäische Technologieplattformen (ETP), Joint Programming Initiatives (JPI) und Knowledge and Innovation Communities (KIC) verbessern sowie zur Abstimmung der EU-Förderung durch Horizont 2020, Europäische Investitionsbank und Strukturfonds beitragen.
EIP mit Bezug zum Bereich Gesundheit:
European Innovation Partnership on Active and Healthy Ageing (EIP on AHA)
Die EIP on AHA ist eine Initiative, die von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen wurde, um die Innovationskraft und die digitale Transformation im Bereich des aktiven und gesunden Alterns zu fördern. Das übergeordnete Ziel dieser Initiative ist eine Verlängerung
der gesunden Lebensspanne der EU Bürger um durchschnittliche zwei Jahre bis 2020.
Die EIP on AHA bietet eine Plattform zur Kooperation und zum Austausch. Mitglieder können hierüber Informationen über Strategien, Initiativen, Projekte und Veranstaltungen teilen und sich austauschen, wodurch der Aufbau des persönlichen Netzwerks unterstützt und gefördert werden soll.
- Maßnahmen nach Art. 185
European and Developing Countries Clinical Trials Partnership (EDCTP2)
European Metrology Programme for Innovation and Research (EMPIR)
Maßnahmen nach Artikel 185 AEU-Vertrag unterstützen die Beteiligung der EU an von Mitgliedsstaaten gemeinsam durchgeführten Forschungsprogrammen.
Folgende Forschungsprogramme haben einen Bezug zum Themenbereich Gesundheit:
- European and Developing Countries Clinical Trials Partnership (EDCTP2)

Die EDCTP2 zielt darauf ab, die Entwicklung und Evaluierung neuer Impfstoffe und Arzneimittel zur Vorbeugung und Therapie von HIV/AIDS, Malaria und Tuberkulose sowie zu einer Reihe weiterer vernachlässigter und armutsassoziierter Infektionskrankheiten zu beschleunigen. Dies soll in enger Partnerschaft zwischen europäischen Ländern und südlich der Sahara gelegenen afrikanischen Ländern geschehen. Ein weiterer Schwerpunkt von EDCTP2 ist der Auf- und Ausbau von Versorgungs- und Forschungskapazität zur Durchführung von Studien vor Ort. Dabei unterstützt EDCTP2 alle Phasen der klinischen Studie für neue oder verbesserte medizinische Behandlungen.
Die EDCTP2 wird bei einer Laufzeit von 2014-2024 neben den Beiträgen der beteiligten Mitgliedsstaaten mit 683 Mio. Euro von der Europäischen Union unterstützt. Für deutsche Antragsteller wird die anteilige Finanzierung ihrer Projektkosten vom BMBF bereitgestellt. Sie sollten deshalb vor der Antragstellung rechtzeitig Kontakt mit den Ansprechpartnern des BMBF bzw. des PT-DLR aufnehmen (s. Kontakt), um die Kofinanzierung zu klären.
Weitere Informationen sowie aktuelle Ausschreibungen finden Sie auf der Website der EDCTP2.
Wir vermitteln gerne den Kontakt zu den entsprechenden Ansprechpartnern.
- European Metrology Programme for Innovation and Research (EMPIR)

EMPIR wird von der europäischen Metrologieorganisation EURAMET („European Association of National Metrology Institutes“) durchgeführt. Ein strategisches Ziel des Programms ist es, mittels metrologischer Forschung zu einer zuverlässigeren und effizienteren Verwertung diagnostischer und therapeutischer Techniken beizutragen sowie die Gesundheitspflege und den Patientenschutz zu verbessern. Dies soll Kosten senken und die Wettbewerbsfähigkeit Europas stärken. Das von der Europäischen Kommission und den 27 EMPIR-Mitgliedsländern kofinanzierte Forschungsprogramm hat eine Laufzeit über insgesamt neun Jahre bis 2020. Ausgehend von jährlichen Programmaufrufen werden den einzelnen Topics Joint Research Projects (JRPs) oder Support for Impact Projects (SIPs) zugeordnet.
Es wird unterschieden zwischen Internal Funded Partners (finanziell unterstützende Metrologieinstitute) und External Funded Partners.
Für die Beteiligungsregeln gilt:
• JRPs; mindestens 3 INTERNAL Funded Partners aus verschiedenen Ländern,
• SIPs; mindestens 1 INTERNAL Funded Partner
Bei manchen Aufrufen müssen bestimmte Mitgliedsländer eingebunden werden. Koordinatoren sind explizit aufgefordert Partner aus den jeweiligen Ländern ins Konsortium aufzunehmen.
Weitere Informationen sowie aktuelle Ausschreibungen finden Sie auf der Website der EURAMET.
Ihr offizieller Ansprechpartner:
EURAMET MSU, Hampton Road, Teddington, Middlesex, TW11 0LW, UK, Tel.: +44 20 8943 6666, Email: msu@npl.co.uk
Knowledge and Innovation Communities (KIC)
EIT Health
Die Knowledge and Innovation Communities (Wissens- und Innovationsgemeinschaften) sind eine Maßnahme des European Institute of Innovation and Technology (EIT). Durch die Vereinigung von Organisationen, die im Wissensdreieck von Hochschulbildung, Forschung und Innovation tätig sind, soll die Innovationsleistung der EU gefördert werden. Der Fokus der KIC liegt auf innovationsorientierter Spitzenforschung in Bereichen von zentralem wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Interesse sowie der Verbreitung vorbildlicher Verfahren im Innovationssektor. Mit einer Laufzeit von sieben bis fünfzehn Jahren sind KIC in ihrer internen Struktur und Verwaltung unabhängig. Die interne Organisation und Zusammensetzung sowie der Zeitplan und ihre Arbeitsmethoden werden durch die KIC selbst bestimmt.
Bei weiteren Fragen steht Ihnen die Ansprechpartner der NKS EIT zur Verfügung.
EIT Health: KIC zum Themenfeld "Innovation für gesundes Leben und aktives Altern"
Im Rahmen der Ausschreibungen des EIT zu den Wissens- und Innovationsgemeinschaften wurde im Jahr 2014 das KIC zum Themenfeld „Innovation für gesundes Leben und aktives Altern“ gestartet. Bis 2020 stehen dem EIT Health bis zu 240 Millionen Euro an EU-Fördermitteln zur Verfügung.
Die übergeordneten Ziele des EIT Health sind
- Förderung eines gesunden Lebensstils
- Unterstützung aktiven Alterns
- Verbesserung der Gesundheitsversorgung
Es werden drei Programme implementiert, um diese Ziele zu erreichen:
- Campus (Bildungsprogramm)
- Accelerator (Programm zur Unternehmensgründung)
- Innovation Projects (Unterstützungsprogramm für innovative Ideen)
Ausführliche Informationen zu den einzelnen Programmen finden Sie auf der Webseite des EIT Health.
Drittes Gesundheitsprogramm (3rd Health Programme)
Das dritte Gesundheitsprogramm der Europäischen Union, Generaldirektion für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (DG SANTE), ist die zentrale Maßnahme zur Förderung der Kooperation zwischen den Mitgliedstaaten und Interessenträgern aus dem Gesundheitsbereich. Ziel ist hier nicht die direkte Förderung von Forschung, sondern die Förderung von Maßnahmen zum Abbau gesundheitlicher Ungleichheiten in den Mitgliedstaaten. Das Aktionsprogramm steht nicht in direktem Zusammenhang mit dem europäischen Rahmenprogramm Horizont 2020 und ist für den Zeitraum 2014-2020 mit einem Gesamtbudget von 449,4 Mio. Euro angelegt.
Veröffentlichte Arbeitspläne sowie weitere Informationen zum dritte Gesundheitsprogramm
Bei Fragen steht Ihnen die Consumers, Health, Agriculture and Food Executive Agency (Chafea) zur Verfügung, die die Kommission bei der Verwaltung des dritten Gesundheitsprogramms unterstützt.
European Joint Programme Cofund (EJP)
Human Biomonitoring (HBM4EU)
Das European Joint Programme Cofund (EJP) ist ein neues Instrument zur Koordinierung und Bündelung nationaler Forschungs- und Innovationsprogramme unter Horizont 2020. Hauptziel der EJPs ist die Implementierung gemeinsamer Programme für Forschungs- und Innovationsaktivitäten in bestimmten thematischen Bereichen. Darüber hinaus sollen auch Ressourcen zum Kapazitätsaufbau und Networking, sowie für Trainings-, Demonstrations- und Disseminationsaktivitäten bereitgestellt werden. Antragsberechtigt sind ausschließlich „Programme Owner“ und „Programme Manager“ nationaler Förderprogramme. EJPs ermöglichen somit sowohl die Beteiligung von Förderern, als auch von Forschungseinrichtungen, die mandatiert durch einen Förderer Forschung im Themengebiet durchführen (z.B. RKI, BfR, FLI, Thünen-Institut, UBA, JKI).
In EJPs können die EU-Mittel zur Co-Finanzierung von (nationalen) Programmen oder auch direkt für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten von Projektpartnern eingesetzt werden. Die Durchführung von Gemeinsamen Ausschreibungen (joint calls) ist möglich, aber nicht zwingend erforderlich. Die Erstattungsraten in EJPs können von regulären Horizont 2020 Erstattungsraten abweichen, die Laufzeit ist auf 5 Jahre beschränkt.