Destination 1: Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen
Der "Europäische Green Deal" und die neue EU-Biodiversitätsstrategie für 2030 der Kommission zielen darauf ab, Europa bis zum Jahr 2030 auf den Weg der ökologischen Erholung zu bringen. Dadurch sollen Vorteile für Menschen, Klima und der Erde entstehen. Bei den geplanten Forschungs- und Innovationsmaßnahmen wird ein Fokus auf das Zusammenspiel zwischen Biodiversität, Lebensmittel, Gesundheit, Wasser und Klima gelegt und auf die Wiederherstellung von gesunden und resilienten Ökosystemen bis zum Jahr 2030. Es soll in Zukunft möglich sein, die Entscheidungsfindung in sozialen und wirtschaftlichen Prozessen biodiversitätsgerecht zu gestalten.
Forschung- und Innovationsmaßnahmen werden der Erreichung von politischen Zielen, sowie zur Entwicklung naturbasierter Lösungen und ganzheitlicher Ansätze, zur Ansprache der wichtigsten Ursachen von Biodiversitätsverlust, dienen. Dabei sollen allen Sektoren, die für die Erzielung eines ökosystembasierten Ressourcen- und Flächenmanagement relevant sind, integriert werden.
Destination 2: Gerechte, gesunde und umweltfreundliche Lebensmittelsysteme von der Primärproduktion bis zu Konsum
Die nationalen, EU und globalen Lebensmittelsysteme vom Bauernhof bis auf den Teller stehen vor vielfältigen Nachhaltigkeitsherausforderungen und sind deren Quelle. Ein Übergang zu nachhaltigen Lebensmittelsystemen ist der Schlüssel zur Bewältigung dieser Herausforderungen und bringt ökologische, gesundheitliche und soziale Vorteile, unterstützt die Klimaneutralität und Widerstandsfähigkeit und gewährleistet faire wirtschaftliche Gewinne. Die "Farm-to-Fork"-Strategie, die für den "Europäischen Green Deal" und die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) von zentraler Bedeutung ist, soll den Übergang zu fairen, gesunden sowie klima- und umweltfreundlichen und widerstandsfähigen Lebensmittelsystemen ermöglichen und sicherstellen, dass Maßnahmen, die zur Erholung von der COVID-19-Krise führen, uns auf einen nachhaltigen Weg bringen. F&I sind Schlüsselfaktoren, die den Übergang zu nachhaltigen, gesunden und integrativen Ernährungssystemen von der Primärproduktion bis zum Konsum steuern und beschleunigen.
Destination 3: Kreislaufwirtschaft und die Bioökonomie
Die Forschungs- und Innovationsmaßnahmen dieser Destination sollen dazu beitragen, den Wandel hin zu einer klimaneutralen Kreislaufwirtschaft und einer Bioökonomie möglich zu machen. Gefördert werden integrierte Kreislauf-Lösungen für wichtigen materiellen Stoffströme und Wertschöpfungsketten – für unterschiedlichen Sektoren und an den territorialen Rahmenbedingungen angepasst. Lösungsansätze für wichtige Sektoren der Bioökonomie wie zum Beispiel nachhaltige bio-basierte Systeme, nachhaltige Forstwirtschaft, kleinskalige Biolösungen für den ländlichen Raum und aquatische Wertschöpfungsketten werden ebenfalls gefördert.
Die Maßnahmen sollen einen Beitrag dazu leisten, folgende Strategien der Kommission in der Praxis umzusetzen: Die Europäische Industriestrategie, der EU-Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft, die Europäische Bioökonomiestrategie, die Biodiversitätsstrategie für 2030, die "Farm-to-Fork"-Strategie sowie die künftigen Textil- und Waldstrategien der Europäischen Union.
Destination 4: Eine saubere und verschmutzungsfreie Umwelt
Die Ökosysteme der Erde werden durch von Menschen verursachten Umweltverschmutzungen geschwächt und die Verfügbarkeit der für die Menschheit so wichtigen natürlichen Ressourcen in der Folge beeinträchtigt. Ein sauberer Planet und gesunde Ökosysteme sind aus vielerlei Hinsicht essentiell: Sie sind notwendig, um die Klimakrise zu bewältigen, um die Erholung der Biodiversität zu fördern und um die Lebensgrundlage und das Wohlbefinden der Menschen sicherzustellen. Ziel dieser Destination ist es, Verschmutzung aufzuhalten. Dabei stehen im Mittelpunkt der Forschungs- und Innovationsmaßnahmen der Destination 4 Süß- und marine Gewässer, Böden, Luft sowie die Umweltleistung und Nachhaltigkeit von Verfahren und Produkten. Geförderte Projekte werden zur Umsetzung des Null-Umweltverschmutzungs-Ziel des "Europäischen Green Deals" beitragen sowie u. a. zur "Farm-to-Fork"-Strategie, die Biodiversitätsstrategie für 2030, die Europäische Bioökonomiestrategie, die EU-Meeresstrategie und die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.
Destination 5: Klimamaßnahmen an Land und in den Ozeanen und Gewässern
Die Auswirkungen des Klimawandels auf terrestrische und aquatische Ökosysteme, auf natürliche Ressourcen, Landwirtschaft und Lebensmittelsysteme müssen untersucht und Linderungs- und Anpassungsoptionen identifiziert werden. Dies Bedarf der Anwendung von inter- und multidisziplinären Forschungsansätzen und Investitionen in vielfältigen Aktivitäten. Zunächst braucht es aber ein besseres Verständnis davon, wer und was diesen Auswirkungen ausgesetzt ist, wie empfindlich die Ökosysteme darauf reagieren und wie verletzlich sie sind, welche Kosten damit verbunden sind und wie ausgeprägt deren Anpassungskapazität ist. Im Rahmen von Destination 5 werden die Zielkonflikte und Synergien zwischen den unterschiedlichen Zielen für nachhaltige Entwicklung, wie zum Beispiel Gesundheit, Lebensmittel- und Ernährungssicherheit, Ökosystemdienstleistungen und Biodiversitätsschutz ebenfalls erforscht.
Destination 6: Resiliente, inklusive, gesunde und grüne ländliche, küstennahe und urbane Gemeinden
Ländliche und Küstenregionen spielen eine zentrale Rolle bei dem Management, dem Schutz und der Bewirtschaftung von natürlichen Ressourcen. Die Versorgung mit sowohl privaten als auch öffentlichen Gütern aus diesen Regionen hängt stark von der Resilienz und Attraktivität der Gemeinden ab. Die Möglichkeiten, die den Menschen dieser Regionen zur Verfügung stehen sind ebenfalls entscheidend – allen voran die Fähigkeit einen angemessenen Lebensstandard zu genießen. Urbane Regionen bieten Menschen mehr Chancen und sind somit für viele attraktiver, sind dafür aber oft stärkeren Erschütterungen (Naturkatastrophen, Gesundheitskrisen) ausgesetzt. Urbane Regionen werden auch die Treiber eines Wandels hin zur nachhaltigen Produktion und Konsum sein. Wissen und innovative Lösungen müssen bereitgestellt werden, um die Widerstandsfähigkeit aller Gemeinden sicherzustellen und um deren Fähigkeit, einen Beitrag zum ökonomischen Wandel zu leisten und auch davon zu profitieren, zu fördern.
Destination 7: Innovative Lenkungsformen, Umweltbeobachtung sowie digitale Lösungen zur Unterstützung des Europäischen Grünen Deals
Die transformativen Veränderungen, die im "Europäischen Green Deal" gefordert werden, stellen dynamische Prozesse dar, welche eine angemessene Steuerung erfordern. Voraussetzung hierfür sind wiederum verlässliche Daten und Informationen aus diversen Quellen. Die Forschungs- und Innovationsmaßnahmen der Destination 7 zielen darauf ab, einerseits die Steuerung zu modernisieren und anderseits mit neuen Steuerungsansätzen im Rahmen des Wandels zu einer Kreislauf- und bio-basierte Wirtschaft zu experimentieren. Besonders wichtig in diesem Kontext ist es, Information und Wissen zugänglich zu machen. Forschung- und Innovationsmaßnahmen werden u. a. Einblicke in institutionelle Hindernisse wie zum Beispiel "Lock-In"-Effekte, Pfadabhängigkeiten, eingeschränkte Rationalitäten, politische Trägheit sowie unausgewogene Machtverhältnisse liefern
Quellen
"Partial General Approach" zum Spezifischen Programm
"Common Understanding" Partial Agreement zur Verordnung
"Präsentation zu Horizont Europa" der Europäischen Kommission